Lehm und Bambus in Schulbau
Bildungszentrum Cecot’z für rund 150 Schüler*innen
Das Centro Educativo Comunitario Maya Tz‘utujil wurde in Partnerschaft der ehrenamtlichen und gemeinnützigen Vereine Esperanza e.V., OYAK e.V. und Freundeskreis Zentralamerika e.V. errichtet. Neben entwicklungspolitscher Bildung in Deutschland widmen sich die aus privater Initiative entstandenen Vereine seit 25 Jahren dem Bau und der Modernisierung von Schulen in Guatemala.
In Guatemala herrschte von 1960-1996 Bürgerkrieg. Trotz Friedensvertrag ist das Land heute immer noch politisch instabil und die staatlichen Institutionen sehr schwach. Daher ist es das Ziel der Vereine, mit neuen Schulen den Teufelskreis aus fehlender Bildung für benachteiligte Kinder indigener Familien zu durchbrechen. Die jeweiligen Gemeinden beteiligen sich mit 10-25 % an den Baukosten und die Lehrer werden vom Staat bezahlt. Auf den Baustellen werden lokale Bauarbeiter beschäftigt, mit dem Zweck Arbeitslosigkeit zu verringern und lokale Strukturen zu stärken.
2011 traten zwei Architekturstudierende mit dem Ziel, ihre Diplomarbeit einem klimagerechten Entwurf einer Schule in traditioneller Lehmbauweise zu widmen, an die Vereine heran. Ein Besuch der Gemeinde San Pedro la Laguna und den Schulentwurf folgten. Wichtige Faktoren waren die häufigen Erdbeben, tropische Wirbelstürme und die sechsmonatige Regenzeiten, da die Schulen auch als Katastrophenzuflucht der umliegenden Gemeinde dienen. Ziel des Entwurfs war es die Verbindung traditionellen Lehmbaus mit moderner Architektur. Das Resultat: eine Lehm-Bambus-Mischbauweise.
In seiner Typologie orientiert sich der Schulkomplex an typischen guatemaltekischen Schulkomplexen. Ein Schulinnenhof mit Sportplatz ist von drei zweigeschossigen Gebäuderiegeln eingerahmt. Schließlich, wurden zwei von den drei geplanten Baukörpern mit der Lehm-Bambus-Mischbauweise gebaut, der andere, wie üblich in der Region, mit einem Stahlbetonskelett, Beton-Hohlblocksteinen als Ausfachung und einem Pultdach.
| Projektbeschreibung | Bildungszentrum Cecot’z für rund 150 Schüler*innen | |
|---|---|---|
| Ort | San Pedro la Laguna, Sololá, Guatemala | |
| Träger | Esperanza e.V., OYAK e.V. & Freundeskreis Lateinamerika e.V. | |
| Finanzierung | Spenden | |
| Projektzeitraum | Januar 2013 | |
Bauzeit | seit November 2013 | |
BGF | gesamt 512 m2 / realisiert 330 m2 | |
Baukosten geplant / real | 120.000€ / 170.000 € für Gebäude 2+3 Kostensteigerung aufgrund des felsigen Untergrunds | |
Architektur | Julian Knop, Nina Schaal | |
Bauleitung | Luis und Estuardo Palacios, Julian Knop, Nina Schaal, Nicola Luxen | |
Ansprechpartnerin | Nicola Luxen, Architektin und Geschäftsführerin Esperanza e.V. | |
Weitere Informationen | www.guatemalaschulbau.wordpress.com | |
www.oyak.de | ||
www.esperanza.de | ||






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Mit den hier dargestellten Beispielen möchten wir die Bandbreite der Bauaufgaben und der damit verbundenen Herausforderungen in der Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe aufzeigen.


