Schulbauwettbewerbe „bâtissons nos écoles“
Region Mayo-Kebbi, Tschad
'Selbst wenn wir nicht gewinnen, haben wir schon gewonnen'
Für den von der zentralafrikanischen Republik Tschad angestrebten politischen Dezentralisierungsprozess wurde 2003 im Rahmen der deutsch-tschadischen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit das Programm für ländliche dezentrale Entwicklung (PDRD) mit zwei Teilprogrammen aufgelegt: PRODABO für die Regionen Ouaddai und Ouaddi Fira im Osten und PRODALKA für den geographischen Mayo-Kebbi im Südwesten des Landes. Die Bevölkerung Mayo-Kebbis, rund eine Million Einwohner, ländlich und von Subsistenzwirtschaft lebend, setzt sich intensiv für die Verbesserung der Bildungschancen ihrer Kinder ein. Dafür organisieren die Dorfgemeinschaften sich in Elternvereinen, den Association des Parents d'Elèves (APE), errichten eine Schule, bezahlen Schulgebühren für ihre Kinder und somit Lehrmittel und Lehrer.
Nach einer Voruntersuchung zur Machbarkeit und Nachfrage der Bevölkerung lobte PRODALKA-FDD im Januar 2009 den 1.Wettbewerb öffentlich aus. Die zentrale Frage lautete: Wie sieht das Beste, nachhaltige Schulgebäude in Mayo-Kebbi aus? Für die Bewertung der daraus entstehende 'besten Schule' standen also von Anfang an die Grundsätze nachhaltiger Entwicklung im Vordergrund. Entsprechend galt es die ökonomischen, ökologischen, sozialen sowie technischen Kriterien ausgewogen zu betrachten. Angewandt wurde ein von der Methode 'Albatros' (Entwicklung der Hochschule EPFL Lausanne mit der Baubehörde des Kantons Waadt) abgeleiteter Multikriterienkatalog, den es an die Schulbauaufgabe und den Kontext anzupassen galt. Entscheidend war es, die Kriterien frühzeitig, mit der Wettbewerbsauslobung, öffentlich bekannt zu machen.
Die Animateure leisteten mit Stippvisiten Fortschrittsdokumentation und Motivationsarbeit. Wegen der hohen Teilnehmeranzahl war es der Jury nicht möglich die Projekte vor Ort zu besuchen. Vier interdisziplinäre Teams bewerteten anhand der Evaluierungskriterien und gemeinsam mit der Dorfbevölkerung alle eingereichten Projekte parallel vor Ort. Das Gesamtergebnis: die 179 Teilnehmer stellten 128 zugelassene Projekte mit insgesamt 203 Klassenzimmern sowie 4 Direktorenbüros fertig.
Projektbeschreibung | Zwei Selbstbauwettbewerbe für öffentliche und gemeinschaftliche Grundschulen mit 179 bzw. 244 Teilnehmenden. | |
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Ort | Region Mayo-Kebbi, Tschad | |
Träger | PRODALKA (bilaterales Dezentralisierungsprogramm), über die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) | |
Partnerorganisation | 369 Grundschul-Eltern-Vereine (APE = Association des Parents d‘Elèves) | |
Finanzierung | Organisationskosten durch BMZ, Preisgelder teils über Teilnahmegebühren, Baukosten zu 100% durch Zielgruppe | |
Projektzeitraum | Dezember 2008 bis Februar 2011 | |
Finanzierung | Organisationskosten durch BMZ, Preisgelder teils über Teilnahmegebühren, Baukosten zu 100% durch Zielgruppe | |
Gebaute Ergebnisse | insgesamt 463 Klassenzimmer und 14 Büros | |
Projektkosten | 1. Wettbewerb ca. 204.000€ (KfW); 2.Wettbewerb ca. 102.000€ (GIZ) | |
Baukosten | 200 bis 6.000 €/Klassenzimmer | |
Bauzeit | 1. Wettbewerb 02-05/2009, 2. Wettbewerb 12/2010-02/2011 | |
Architektur & Fachplanung | je nach Teilnehmenden | |
Ansprechpartner*Innen | Cornelia Hund, Albrecht Harder | |
Weitere Informationen | www.batissons-nos-ecoles.org |






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Mit den hier dargestellten Beispielen möchten wir die Bandbreite der Bauaufgaben und der damit verbundenen Herausforderungen in der Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe aufzeigen.